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September/Oktober 2021

Im Raum für eigenleben kommen Menschen zusammen, die sich unabhängig von Alter, Herkunft und anderen sozialen Eigenschaften wunderbar ergänzen. Hier Nora und Bea, die gemeinsam „Küche wie früher“ kreieren.

Der etwas andere Sommer

Kein Meer, keine Berge, Seen und Wälder. Aber viele Menschen, Gelegenheiten, Ideen, Pläne, Hoffnungen, ... und die Erkenntnis, dass eh immer alles anders kommt.

Der dritte Monat im Raum für eigenleben ist vorbei. Ein Vierteljahr, unglaublich! Nach den zu erwartenden Anfangsschwierigkeiten pendelt sich nun alles immer besser ein.

Die Inneneinrichtung ist jetzt fast komplett und erhält durchweg viel Anerkennung. Die blaue Wandfarbe, der goldene Theatervorhang, der Tresen und der Retro-Look kommen super an. Vor allem Gerd Pfarrés Licht- und Farbkonzept gibt dem Raum das besondere Etwas, wir sind im Viertel offenbar schon bekannt als „Der blaue Salon“.

Seit gestern hängen sogar die Lautsprecher, die in punkto Lieferprobleme noch von der Kuchenvitrine übertroffen werden. Wir haben echt Glück gehabt, Anfang des Jahres das meiste angeschafft zu haben, inzwischen haben manche Geräte sechs Monate Lieferzeit. Aber dafür kommen nun die Außenleuchten früher als gedacht, passend zur dunklen Jahreszeit.

Immer mehr Gäste freuen sich, dass es im Viertel wieder einen Treffpunkt gibt wie das frühere „Telos“: Man weiß, dass man dort immer jemanden antrifft, mit dem man plaudern kann. Nachbarn, Studenten, Professoren, Künstler, Literaten, Organisationen und Initiativen und einfach Freunde – alle begegnen sich hier und sind oft offen für Neue/s. Manchmal entstehen sogar Themen über alle Tische hinweg, wobei der ganze Raum ins Gespräch kommt. Solche „perfect days“ geben Energie und beflügeln. Mehr davon! Auch wenn man das nicht steuern kann, denn sowas entsteht nur, wenn die Umstände passen – wir haben immerhin die Basis dafür geschaffen.

Der Fotograf Thilo Härdtlein bei der Arbeit im „blauen Salon“.

O-Ton von Gästen: „Es ist super gemütlich hier. Man fühlt sich wie zuhause. Wenn mir daheim die Decke auf den Kopf fällt, komm ich hierher und ich weiß, dass Leute da sind, mit denen ich mich auf Augenhöhe unterhalten kann. Kein Remmidemmi, keine laute Musik, dass du dein eigenes Wort nicht verstehst. Es ist wie ein zweites Wohnzimmer.“

Besser als in manchem heimischen Wohnzimmer: Das Essen, das unser gemischtaltriges Küchenteam zaubert. Dabei funktioniert das eigenleben-Konzept vorbildlich: Die erfahrenen Profis geben ihr Wissen weiter an die nächsten Generationen, die jungen Leute geben neue Impulse und gemeinsam entstehen wunderbare Gerichte und Kreationen.

Ein Klassiker um diese Jahreszeit: Karls knusprige Ente mit Apfel-Blaukraut und Kartoffelknödel.
Erwähnenswert natürlich auch der besonders charmante Service! Wenn er auch manchmal nicht so viel Zeit für Gäste hat, wie er gerne hätte. Aber nach einigen Anläufen sieht es so aus, als hätten wir bald ein zuverlässiges Team aus Alt und Jung zusammengestellt. Wenn erst alle wieder einsetzbar sind nach Krankheit, Urlaub und anderen Lebensumständen …

Dann kann ich mich auch wieder mehr um das kümmern, was ich eigentlich machen müsste statt Cappuccino bereiten: drei Unternehmen am Laufen halten (Marli Bossert Stiftung e.V., eigenleben gGmbH und meine Selbstständigkeit als Kommunikationsdesignerin). Und ich kann mich um das kümmern, was ich am besten kann: Netzwerken. Ich liebe es, verschiedene Leute zusammen an einen Tisch zu bringen – perfekt dafür ist der große Kulissentisch im Nebenraum, es fehlt nur noch die Genehmigung, ihn auch öffentlich nutzen zu dürfen.

Der Kulissentisch kann bis auf vier Meter ausgezogen werden, viel Platz um Menschen zusammen zu bringen. Foto: Thilo Härdtlein.

Mit der Genehmigung des Nebenraums könnten wir auch unser Konzept endlich umsetzen: den Gastronomiebetrieb mit einem vielfältigen Programm zum Vernetzen der Generationen zu bereichern. Nicht nur die Mitglieder des eigenlebenClubs scharren mit den Füßen, endlich mit eigenen Veranstaltungen durchstarten zu können, auch einige Gäste haben Interesse angemeldet, in dem schönen Ambiente kreative Ideen zu verwirklichen. Es gibt auch sehr viel Interesse an Livemusik – ich sehe schon die nächsten bürokratischen Hürden sich auftürmen ...

Noch ist der Kampf um die Nutzungsänderung für den „Personalraum“ nicht zu Ende gefochten. Es gibt leider ein paar Rückschläge diesbezüglich, weswegen ich auch nicht zum Schreiben des letzten Newsletters gekommen bin. Und auch zu sonst sehr wenig. Die Stellplätze in der Durchfahrt können nämlich nicht angerechnet werden und einen Brandschutznachweis mussten wir auch nachliefern. Dass wir das innerhalb kürzester Zeit (vier Wochen) geschafft haben, grenzt an ein echtes eigenleben-Wunder und konnte nur passieren, weil hier so großartige Menschen ein und aus gehen und einfach helfen, weil sie es können.

Im Nebenraum sind geschlossene Veranstaltungen mit einem Catering möglich.

Im Moment sind in unserem kuscheligen Nebenraum also nur geschlossene Veranstaltungen möglich, aber wir sind optimistisch, dass die Genehmigung bald erfolgt. Vielleicht noch dieses Jahr. Nur hoffentlich ohne die in unserem Fall mehr als absurde (und für uns kaum stemmbare) Stellplatzablöse von 20.000 € – wir haben ja nicht mal ein Auto.

Das Kultur- und Bildungs-Programm ist jedenfalls ist in Arbeit und wir freuen uns darauf, bald richtig loslegen zu dürfen. Bis dahin können wir immerhin Events im bereits genehmigten Cafébereich umsetzen:

Diana wirbelt in der Küche: 50 Crêpes und Galettes wurden bestellt!

Die erste kulinarische Veranstaltung war am Samstag eine Kooperation mit bisou breton: die „Eigenlebende“ Diana Sandu hat ihren lange geplanten Brunch mit bretonischen Crêpes und Galettes angeboten. Sie hat die Kunst des Crêpes-Backens in der Bretagne gelernt und tolle Kreationen serviert. Die Nachfrage war groß, von den großenteils fachkundigen Gästen kamen begeisterte Rückmeldungen und der allgemeine Wunsch nach Wiederholung. War es doch auch ein toller Anlass, anhand gemeinsamer Interessen miteinander ins Gespräch zu kommen.
Crêpes mit Bitterschokolade und Orangenzesten an Herbstlaub – ein Gedicht!

Ins Gespräch kommen demnächst ziemlich viele Leute in unserem „blauen Salon“: Wir gehen in den Jahresendspurt mit einigen geschlossenen Veranstaltungen, Feiern und Treffen von Firmen, Organisationen, Initiativen und Privatpersonen.

Mit der Hoffnung, dass sich die Gästezahlen bald stabil einpendeln, damit wir uns um den nächsten Abschnitt kümmern können: unsere eigenleben-Veranstaltungen!

Gutes Essen verbindet die Generationen mindestens ebenso wie Kultur und Bildung. Foto: Lothar Thiel

Nachdem mein Newsletter derzeit leider etwas unregelmäßig erscheint, möchte ich Euch unseren eigenleben-Blog ›› zum Raum für eigenleben empfehlen. Dort schreiben nun auch verschiedene Eigenlebende, die unser Projekt mit Herz und Hand begleiten und für Leben in der virtuellen Welt sorgen. Vielen Dank dafür, ihr tollen MitstreiterInnen!

Am meisten Aktuelles bekommt Ihr allerdings als Clubmitglieder mit. Zum Beispiel, dass an jedem zweiten Mittwoch im Monat um 17 Uhr Andrew Murray für Fragen, Antworten, Tipps und Tricks rund um die digitale Technik zur Verfügung steht. Bringt Euer digitales Gerät einfach mit.

Oder wann wir das nächste Netzwerk-Treffen der Eigenlebenden machen. Wahrscheinlich Mitte November, aber das müssen wir erst noch abstimmen.

Wer Ulrike treffen will, kann dies dienstags zwischen 11 und 18 Uhr tun, da ist sie in München und hilft wo nötig. Ich selbst bin eigentlich immer da, von Dienstag bis Samstag von 11 bis 22 Uhr (neue Öffnungszeit ab November, außerdem jetzt 3Gplus-Regelung), im Backoffice oder an der Cappucino-Front (wahlweise auch Glühwein- oder Eierlikör-Front ...)

Sehen wir uns? Natürlich im Raum für eigenleben.

Es freut sich drauf, 
Anne

Faksimile Anne


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Konto der eigenleben gemeinnützige GmbH, 
Tochter des Vereins Marli Bossert Stiftung e.V. 
DE77 7019 0000 0002 9106 08 • BIC GENODEF1M01 Münchner Bank
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Fotos/Illustrationen: Anne Bauer, wo nicht anders angegeben.

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Marli Bossert Stiftung e.V.
Anne Bauer, Vorstandsvorsitzende
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CEO: Anne Bauer, erste Vorstandsvorsitzende, Dr. Jochen Bossert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender
Register: Registergericht München VR 207408
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