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Mai 2021

Die neuen Fensterrahmen hätten eigentlich anthrazit sein sollen. Von außen ist weiß auch gut, der Schriftzug wird dann besser zu sehen sein (hier als Fotomontage) – aber innen?

Wäre ja zu schön gewesen, …

… wenn alles glatt ginge. Ein kleiner Einblick in den Wahnsinn einer, die den »Club der bescheuerten Idealistinnen« anführen könnte. 

Wenn sie nicht eh schon für drei Unternehmen verantwortlich wäre. Darf ich vorstellen, die multiplen Persönlichkeiten der Anne Bauer: freiberufliche Kommunikationsdesignerin seit über 30 Jahren, seit 2017 Vorstandsvorsitzende des Marli Bossert Stiftung e.V., seit Dezember Geschäftsführerin der eigenleben gemeinnützige GmbH. Alle gemeinsam versuchen gerade den »Raum für eigenleben« im Univiertel zu realisieren. Was diese drei Funktionen an rechtlichen und finanzrechtlichen, teils existenzgefährdenden Stolperfallen beinhalten, bereitet mir schlaflose Nächte. Das hätte ich nie geahnt! 

Was ich auch nie geahnt hätte, dass sich so viele versprochene und bereits zugesagte Förderungen für unser Leuchtturmprojekt in Luft auflösen. Teils wegen Corona, wobei das Argument gerne auch diejenigen beanspruchen, die unter der Krise sicher nicht leiden.

Teils, weil wir als nicht gewinnorientierte Organisationen keinen Anspruch auf normale Wirtschaftsförderungen haben. Nicht mal eine Kautionsversicherung bekommen wir, wir müssen die Summe in bar aufbringen!

Und zum größten Teil, weil viel zu wenige Fördergeber strukturelle und investive Maßnahmen unterstützen. Tatsächlich haben wir nur eine einzige Förderzusage für Anschaffungen in der benötigten Höhe. Andere haben angeblich Sorge in ein Café zu investieren, das ja Einnahmen erwirtschaften soll, und damit einen Präzedenzfall für andere Gastronomen zu schaffen. Als ob auch nur ein einziger Gastwirt oder anderer Unternehmer, der von seiner Arbeit leben möchte, sich den Wahnsinn der Gemeinnützigkeit antun würde, um ein paar tausend Euro Fördersumme beantragen zu können. Absurd.

Ich habe in den letzten Monaten ca. 40 Anträge, Anfragen, Ausschreibungen und Bitten um Unterstützung ausgesendet, bisher sind 28 Absagen da. Wenige Anfragen sind noch offen, die Hoffnung schwindet immer mehr. Dafür steigen die Kosten, wie es bei solchen Projekten ja die Regel ist.

Keine andere Chance, ich musste einen Kredit aufnehmen, für den ich privat hafte. Denn klar, wer bekommt keinen Gründungskredit? Gemeinnützige. Dieser Kredit muss in den nächsten drei bis vier Jahren zurückgezahlt werden, denn sonst riskieren wir ... richtig: die Gemeinnützigkeit.

Die Einnahmen aus dem Café werden wohl gerade für den laufenden Betrieb reichen. (Wenn uns jetzt nicht zusätzlich noch der Amtsschimmel das Genick brechen will – es bleibt leider aufreibend.) Eine Regelförderung der Stadt ist wegen Corona-Sparmaßnahmen nicht in Sicht. Leider sind auch alle anderen Versuche gescheitert, Hilfe für Gehälter und Honorare zu bekommen. Man kann aber so ein vielschichtiges Projekt wie eigenleben nicht nur mit Ehrenamtlichen stemmen, das wäre alleine an Koordinationsaufwand ein Wahnsinn.

Ich werde also wohl weiter meine persönlichen Altersrücklagen verbrauchen. Ehrenamt in 7-Tage-Woche lässt wenig Zeit um zahlende Kunden zu akquirieren und zu betreuen. 

Wenn jetzt jemand sagt »Hättest es ja nicht machen müssen!« …

Warum tue ich das?

Gute Frage, denn es ist wirklich gerade zu viel. Jeder Rückschlag kostet so viel Kraft, und davon kommen gerade gefühlt immer mehr. Diese Woche hatte ich eine große Krise, ein paar von Euch haben es mitbekommen. Und ein paar von Euch haben die Initiative ergriffen und mobilisieren Kräfte und Netzwerk, um Lösungswege zu finden. Ich danke Euch!!

Denn was mich am Laufen hält, das seid nur Ihr: 

Das sind die Leute, die in den eigenleben-Projekten eine kleine Heimat gefunden haben. Die die Chancen nutzen, Impulse und Inspirationen aufnehmen und etwas daraus machen. Die neugierig und offen für Neues sind. Die wissen, dass das Ich ohne ein Wir nicht existieren kann. Die dazu beitragen, dass das Netzwerk lebt und wächst. 

Das sind die Leute, die sich das Wort „sozial“ nicht nur auf die Fahnen schreiben, sondern sich wirklich einsetzen, so gut sie können. Die mithelfen, die Gesellschaft und das Zusammenleben ein kleines bisschen besser zu machen, und wenn es nur vor der eigenen Haustür ist. Wenn das jeder täte: bürgerschaftliches Engagement kann die Welt verändern! 

Das sind die Leute, die als Privatpersonen, Firmen oder Selbstständige ihre Zeit, Kontakte, Waren, Know-how und Geld geben. Die tun, was immer sie können, um den »Raum für eigenleben« möglich zu machen und unsere Initiative für mehr Kontakt der Generationen zu unterstützen.

Und der bescheuerte Idealismus – der hält mich auch am Laufen.


Eigenlebende stellen sich vor
Die Menschen im eigenlebenClub ››: Es ist wunderbar zu sehen, wie sich dort immer mehr Menschen jeden Alters begegnen, die gemeinsame Interessen haben und sich gegenseitig inspirieren.

Weil man in den geschützten eigenlebenClub nicht einfach reinschauen kann, schauen ab sofort für Euch immer ein paar Leute aus dem Club heraus uns stellen sich schon mal vor. Damit Ihr Euch erkennt, wenn Ihr im zukünftigen Café eigenleben aufeinander trefft:

Verena Trautwein-Maranger

Foto: privat

»… Ich habe 14 Jahre in fünf verschiedenen Ländern Englisch, Französisch und Spanisch studiert und u.a. als Übersetzerin gearbeitet. Durch meinen internationalen Familienhintergrund (meine Mutter ist z.B. in Äthiopien und Kenya geboren und aufgewachsen) bin ich schon früh in Kontakt mit anderen Kulturen gekommen und sammle seit meiner Jugend Perlen aus aller Welt. …«  
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Margaret Heckel

Foto: privat

»… Und so hatte ich mein Thema gefunden – die positive Geschichte des demografischen Wandels zu erzählen. Das Geschenk der zusätzlichen Jahre zu feiern. Und die Gesellschaft fit zu machen für eine stille und doch außerordentlich umfassende Revolution: Wie leben wir, wenn so viele von das 9. Jahrzehnt erreichen und 100-Jährige völlig normal werden? …«
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Andreas Sebastian Müller

Foto: privat

»Seit den ersten jugendlichen Projekten als Texter, Autor und Fotograf war die Kreativwirtschaft mein Spielfeld. Sie blieb es über rund vier Jahrzehnte erfolgreicher Businesskommunikation für mich und meine Agentur A,S,M, in München, und sie ist es bis heute.. …«  
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Ulrike Ziegler

Foto: Anne Bauer

»Ich bin Annes Mutter. Und wie auf der Startseite der Marli Bossert Stiftung zu lesen ist, war ich der indirekte Anlass, warum Anne den Verein gegründet hat, der für viele von uns inzwischen so wichtig geworden ist. Es kam so: geboren und aufgewachsen bin ich im Saarland. Meine Eltern kamen aus Bayern beziehungweise Oberschlesien und haben sich dort eher zufällig gefunden. …«
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Neue Beiträge im eigenleben-Magazin 
Sehens- und lesenswerte neue Beiträge aus unserem üppig wachsenden eigenleben Online-Magazin ›› :

Model: Letícia Miranda, Foto: Fenícia Miranda
Barbara Pinheiros Traum einer kafkaesken Verwandlung ››


Doja Muggenthalers Sommertage an der Altmühl ››


Dodo Lazarowiczs Zukunftsvisionen, illustriert von Wose Sell ››



Die Events des eigenleben.Clubs
… gehen allmählich in die Sommerpause. Bei schönem Wetter mag ja niemand so recht vor dem Bildschirm sitzen, das wäre nur traurig für die Veranstalter:innen. 

Im aktuellen Überblick ›› findet Ihr vor allem unsere Klassiker wie die Sprachcafés auf Italienisch und Französisch sowie unseren beliebten eigenlebenTalk mit Margaret Heckel ›› immer am letzten Dienstag im Monat um 17 Uhr. Hier der Rückblick auf das Gespräch über die WG 50plus ››

Alle Mitschnitte findet Ihr im Youtube-Kanal von eigenleben ›› – abonnieren erwünscht! (Vielleicht schaffen wir ja mal eine Monetarisierung über Werbeeinblendungen, haha.)

Wir arbeiten daran, bald hybride Events anbieten zu können, je nach Möglichkeit zu Präsenzveranstaltungen kann man dann persönlich oder online dabei sein. Die technische Ausstattung zum Filmen und Streamen haben wir, nun fehlt noch der Raum und die Genehmigung, dort Veranstaltungen machen zu dürfen. Das Thema der nächsten Wochen …


Wahrscheinlich habe ich manche irritiert mit dieser mal nicht ganz so Frohsinn verbreitenden E-Post. Aber dafür fehlt mir gerade die Kraft.

Ich weiß zwar auch nicht, was es eigentlich bringen soll, dass Ihr wisst, wie viel hinter so einem Projekt wie dem »Raum für eigenleben« steckt. Dass es so irre viele verschiedene Aspekte gibt, die allesamt ein enormes Maß an Aufmerksamkeit erfordern – ein halbes Dutzend Vollzeitkräfte wäre damit nicht gelangweilt. 

Auch, wenn Ihr deswegen jetzt nicht mehr unterstützen, spenden, helfen wollt oder könnt – Ihr wisst es jetzt. Und wer weiß, vielleicht bringt ja genau das etwas.

Bis nächsten Monat wieder mit hoffentlich guten News – vielleicht einer Eröffnung? 

Bis dahin,
Eure Anne Bauer

Faksimile Anne


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Konto der eigenleben gemeinnützige GmbH, 
Tochter des Vereins Marli Bossert Stiftung e.V. 
DE77 7019 0000 0002 9106 08 • BIC GENODEF1M01 Münchner Bank
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• als Mitglied ›› im eigenleben.Club
• als Fördermitglied ›› der Marli Bossert Stiftung e.V.
• als Spender/in ›› für die eigenleben-Projekte allgemein
• als Unterstützer/in ›› bestimmter eigenleben-Projekte
• über Provisionen beim Online-Shoppen ›› 

Fotos/Illustrationen: Anne Bauer, wo nicht anders angegeben.

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Marli Bossert Stiftung e.V.
Anne Bauer, Vorstandsvorsitzende
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